Liebe Schützenkameraden und -kameradinnen,
Es ist eine schöne Tradition des Bilker Schützenvereins, dass wir am Totensonntag, an unsere verstorbenen Kameraden, Kameradinnen und deren Lebensgefährten gedenken.
Wir haben eben das Lied „Altes Fieber“ von den Toten Hosen gehört.
Dort geht es darum, dass wir immer wieder an unsere Liebsten denken, wenn man in Gesprächen mit anderen ist oder sich alte Bilder ansieht.
Dies ist auch bei uns im Schützenverein so. Es werden immer wieder Anekdoten von Verstorbenen erzählt, die man selbst miterlebt oder übermittelt bekommen hat.
Auch wenn wir Fotoalben ansehen und jüngere Kameraden oder Kameradinnen stellen Fragen, dann können einige von uns noch viel über diese Bilder erzählen und auf einmal steht der Verstorbene wieder in unserem Mittelpunkt.
Unsere Verstorbenen gehen niemals ganz von uns, denn sie bleiben immer in unseren Erinnerungen und wir gedenken ihnen allen heute noch.
Sie sind durch Epidemien, Krankheiten, Unfällen, des Alters wegen usw. von uns gegangen.
Sehr viele Kameraden haben jedoch auch durch Verteidigung und Krieg ihr Leben hergeben müssen.
Wegen ihrer Gesinnung und Religion mussten auch sterben.
Unsere Verstorbenen haben für unseren Verein viel geleistet und uns die Richtung vorgewiesen und gelebt.
Wir haben ihnen so viel zu verdanken und sollten diese immer als Vorbilder in unseren Erinnerungen haben.
Heute haben wir zwar eine andere Zeit, aber die Schützen haben noch immer ihr Herz an derselben Stelle.
Einige auf dieser Welt haben aus der Vergangenheit nichts gelernt und führen gerade wieder Kriege.
Heute wollen wir nicht nur an unsere Verstorbenen denken, sondern auch an die Verstorbenen, die aktuell ihr Leben wegen einer anderen Gesinnung bzw. anderer Religion verlieren.
Schützenvereine, Bruderschaften und Gilden sind gegründet worden, um ihre Bevölkerung zu schützen.
Wir können zwar im Moment keinen in den Kriegen schützen, aber hier in unserem Umfeld entstehen genauso Freundlichkeiten wegen unterschiedlicher Gesinnungen und hier können wir schützen und helfen.
Aus diesem Grund schicken wir gleich mit dem nächsten Lied einen Friedensaufruf in die Welt.
„Wir werden dich nie vergessen“ sagen wir zu allen bei ihrer Beerdigung. Das wiederholen wir auch heute wieder.
Wir gedenken heute zweier ehemaliger lang verstorbener Kameraden:
Einen, den vielleicht nicht jeder kennt und der in diesem Jahr seinen 60.tigsten Todestag gehabt hat. Es ist der Ehrenoberst Jean Immerath von der Germania Kompanie, der sehr viel für den Verein getan hat.
Der zweite Kamerad ist Dirk Werner von der Friedrichstädter Reserve, der in diesem Jahr seinen 30.tigsten Todestag hatte.
Ich glaube, dass unsere Verstorbenen auf uns herabsehen und bestimmt stolz sind, wie wir unseren Verein weiterführen.
Lasst uns heute ganz besonders an sie denken und ihr Lebenswerk so weiterführen, dass es dem Bilker Schützenverein immer gut geht.
Sie alle sollen weiter in unserem Gedächtnis bleiben.
Einmal werden wir sie wieder sehen und werden auch die kennenlernen die vor hunderten von Jahren in unserem Verein waren.
In diesem Sinne werden wir nun in dieser Gedenkfeier an alle unsere verstorbenen Kameraden, Kameradinnen, deren Lebensgefährten und an alle die, die gerade in den Kriegen sterben müssen denken.
Gleichzeitig sollten wir jedoch auch für unsere Kranken beten, damit sie wieder gesund werden und bald wieder bei uns sind.