Liebe Schützenkameraden und -kameradinnen,
ich begrüße euch alle zu unserer Gedenkfeier und bedanke mich, dass ihr wieder so zahlreich erschienen seid.
Ganz Besonders begrüße ich unseren Bürgermeister Josef Hinkel und unser Ehrenmitglied Johann- Peter Ingenhoven. Es ist eine schöne Tradition vom Bilker Schützenverein, dass wir am Totensonntag, früher an Buß- und Bettag, an unsere verstorbenen Kameraden und deren Frauen gedenken.
Nachdem wir die Gedenkfeier im letzten Jahr komplett an unserem Ehrenmal abgehalten haben und dies gut angekommen ist, machen wir das heute wieder so.
Wir haben eben das Lied von Trude Herr und Wolfgang Niedecken „Niemals geht man so ganz“ gehört.
Unsere verstorbenen Kameraden und deren Frauen gehen niemals ganz von uns, denn sie bleiben immer in unseren Erinnerungen und wir gedenken ihnen heute noch. Nicht nur hier am Ehrenmal, sondern auch sonst in unserem Vereins- oder Kompanieleben. Gerade im Alltag gibt es Situationen, in denen so mancher an einen Verstorbenen denkt und sich vielleicht sogar fragt, „Was hätte er jetzt gemacht?“ Oder man erinnert sich an Stunden, die man gemeinsam verbracht hat, in Freud oder Leid.
Es gibt jedoch auch Verstorbene die wir nicht kannten und die viel für den Schützenverein getan haben. Diese leben auf, wenn man z.B. Ketten aus unserem Verein betrachtet, wer darauf verewigt ist oder wenn man die Chronik liest und sieht, was alles im Verein passiert ist.
Dann sind die Verstorbenen wieder in unseren Gedanken, gegenwärtig. Und das ist auch gut so, denn sie haben unseren Schützenverein geprägt und wir führen unseren Verein in ihrem Sinne.
Alle unsere Verstorbenen haben uns einen Verein übergeben, auf den wir stolz sind.
Auch sie haben mit schwierigen Situationen zu kämpfen gehabt. Neben Krieg, Pandemien, Pest und nicht heilbaren Krankheiten, gab es in den mehr als 575 Jahren auch Krisen, die sie alle bewältigt haben.
All das haben unsere Verstorbenen geschafft und haben zusätzlich noch die Bilker Bevölkerung geschützt und vor schlimmerem bewahrt. Eben unter dem Motto „Schütze schützen, Schützen helfen“.
An dieses Motto erinnern wir uns auch immer wieder und setzen es auch um. Gerade jetzt und heute ist das für unsere Bilker Bevölkerung sehr wichtig.
Alle unseren Verstorbenen haben eine wichtige Rolle in unserem Verein gehabt und dafür braucht man keinen Posten, denn sie waren in unserem Verein und haben unser Vereinsleben gepflegt und in sehr schwierigen Zeiten auch aufrecht gehalten, auch wenn es Verbote gab. Dies sollten wir uns gerade in der jetzigen Zeit immer wieder vor Augen führen und es ihnen gleich machen.
Wir haben ihnen so viel zu verdanken und deshalb sagen wir nicht nur am Grab beim Abschied von einem Kameraden „Wir werden dich nie vergessen“, sondern wir leben das auch.
Wir gedenken heute zweier ehemaliger Kameraden, die vielleicht nicht alle kennen, aber die den Verein in ihrer Weise geprägt haben.
Dies sind Ehrentambourmajor Hans Königs, der Uropa unseres amtierenden Jungschützenkönigs und unser Ehrenoberst Cornelius Esser. Hierzu gleich mehr.
Ich glaube, dass unsere Verstorbenen auf uns herabsehen und bestimmt stolz sind, wie wir unseren Verein weiterführen.
Lasst uns heute ganz besonders an sie denken und ihr Lebenswerk so weiterführen, dass es dem Bilker Schützenverein immer gut geht.
Sie alle sollen weiter in unserem Gedächtnis bleiben.
Einmal werden wir sie wieder sehen und werden auch die kennenlernen die vor hunderten von Jahren in unserem Verein waren.
In diesem Sinne werden wir nun in dieser Gedenkfeier an alle unsere verstorbenen Kameraden und deren Frauen gedenken.
Gleichzeitig sollten wir jedoch auch für unsere Kranken beten, damit sie wieder gesund werden und bald wieder bei uns sind.
Ulrich Müller
1. Chef
Düsseldorf, Totensonntag 2022