Direkt die erste große Veranstaltung der Bilker Schützen brachte eine große Veränderung. Nach vielen Jahren wurde das Titularfest wieder im Schützenzelt gefeiert. Ermöglicht wurde das durch die Kooperation mit der Düsseldorfer Bürgerwehr, GKG närrisch Welthus und den Bilker Heimatfreunden.
Der erste Chef Ulrich Müller bedankte sich bei den befreundeten Vereinen für das fruchtbare zusammenwirken, bemängelte gleichzeitig die eher schlechte Teilnahme bei der Herrensitzung. Er erinnerte daran, dass ein Titularfest 2020 im Schützenzelt von wirtschaftlichen Belangen und somit einer regen Teilnahme an solchen Veranstaltungen abhängt.
Ulrich Müller gab einen Ausblick auf das Geschehen im bereits begonnenen Jahr und erinnerte auch an die Generalversammlung. Hier liegt ein Antrag vor, der den Kompanien die Möglichkeit geben soll, wenn Sie es wünschen, Frauen als aktive Mitglieder aufzunehmen. Auch Dieses hat für die Zukunft des Vereines existenzielle Bedeutung.
Ulrich Müller begrüßte die zahlreichen Gäste und Ehrengäste aus Kirche, Wirtschaft, Brauchtum und Politik. An Letztere richtete er mahnende Worte und forderte Maßnahmen, um den wachsenden sozialen Unterschieden Einhalt zu gebieten.
Ähnliche Worte fand Schützenpfarrer Balagon zuvor im Gottesdienst. Er verwies auf das weit verbreitete Gefühl innerhalb unserer Gesellschaft, hier stimmt etwas nicht. Zu viele Problemfelder, die nicht oder ungenügend wahrgenommen werden und von den Menschen als bedrohlich gewertet werden. Man spürt förmlich eine Kollapsneigung der Systeme.
Balagon verwies auf das Buch „WIR“ von Wolfgang Picken, indem der Autor an die Mitwirkung des Einzelnen plädiert und schreibt „…der Einzelne ist machtlos, dem WIR gelingt die Zukunft schon heute !“ Darüber gilt es nach zu denken, denn es heißt weiter: „Deshalb ist die größte Gefahr … nicht der Angriff der Feinde, sondern das zu geringe Engagement der Freunde“.
Naturgemäß standen auch Ehrungen auf der Agenda.
Joachim Pöttke, (1.Grenadier) und Peter Kublik (Tell) wurden von Ulrich Müller für ihre errungenen Meistertitel bei der Deutschen Meisterschaft 2019 geehrt.
Darko Milic (1.Grenadier) und Ingo Kellner (1. Garde Schützen )erhielten die goldene Verdienstnadel des RSB.
Mit der „großen goldenen Verdienstnadel des RSB“ wurde Bodo Broix (Germania) geehrt.
Bei diesem Titularfest kamen auch Sonderauszeichnungen des RSB zum tragen.
Die „Medaille für Förderung und Verdienste in Gold“ erhielten Wolfgang Hinzen (Schill) und Eduard Lüttmann (Heimatfreunde).
Ganz unvorbereitet traf es an dieser Stelle den zweiten Chef Michael Schwarz, der für seine Verdienste mit dem „silbernen Ehrenkreuz des DSB“ ausgezeichnet wurde.
Nach den Ehrungen folgte die Ausgabe der traditionellen Erbsensuppe, die mit einem, vom Verein subventionierten Preis, von zwei Euro mit Wurst und Brötchen erhältlich war.
Der zweite Chef Michael Schwarz ehrte die Vereinsjubilare, welche mit der silbernen Nadel des RSB für 25 Jahre Mitgliedschaft sowie der goldenen Nadel vom RSB und DSB für 40 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden.
Die Sieger der Vereinsmeisterschaft, der Jubiläumspokale konnten in den jeweiligen Klassen ihre Trophäen in Empfang nehmen.
Anschließend wurden die neuen Hauptleute in ihren Posten bestätigt, bevor Michael Kohn für das Offizierscorps ans Mikrofon trat und den Kameraden Axel Uebels (Tell) zum Oberstleutnant und damit zu seinem Stellvertreter als Oberst beförderte.
Marcel Dominik (Bilker Heimatfreunde) wurde offiziell zum zweiten Schwenkfähnrich ernannt.
Eindringlich bat der Oberst um Unterstützung und Verständnis für die Neuen und Jüngeren im Offizierschor, die es zu halten gilt.
Emotional wurde es bei der letzten Auszeichnung, die künftig immer dann zusätzlich vergeben werden soll, wenn eine Ehrennadel des Offizierskorps einen neuen Empfänger findet. Hierbei handelt es sich um den Ehrenpokal des Offizierscorps in Erinnerung an Ehren-Oberstleutnant Heinz Dieter Segebarth und Ehren-Major Alfred Krause. Der erste Empfänger dieses Pokals war somit Heinz Thelen, der sich sichtlich gerührt zeigte.
Zum Abschluss der Veranstaltung erfreuten die Bilker Fahnenschwenker mit ihrem neuen Programm die Kameraden.
Die Resonanz auf das Titularfest im Schützenzelt – von Michael Schwarz als Familienfest wieder neu belebt – fand guten Zuspruch. Das Zelt leerte sich überraschenderweise nach dem offiziellen Teil sehr schnell. In früheren Zeiten hatte es einen gemütlichen Ausklang gegeben. So war dann der eine oder andere Euro mehr für die Spendensammlung des Königs übrig: 877,33 € kamen zusammen, der Verein rundet auf 1.000,- € auf.
Text und Bildmaterial: R.K.