Niemand hätte von uns gedacht, dass ein Krieg innerhalb Europas noch mal zu unseren Lebzeiten möglich sei. Genauso die Pandemie, die hinter uns liegt. Deren Auswirkungen haben unser tägliches Leben verändert. Die Art wie wir Arbeiten, Einkaufen, Energie nutzen, aber auch unsere Freizeit leben.
Ein Leben ohne Schützenverein hat in zwei Jahren ja auch funktioniert, warum sich weiter engagieren? Für mich und meine Frau ist die Antwort einfach. Das Umfeld und die sozialen Kontakte sind für uns immer wieder Retter in der Not gewesen.
„Ruf doch mal den Kevin an.“ „Vielleicht hat der Sebastian eine Idee.“ Wir sind so stark vernetzt. Konventioneller würde man von Kameradschaft sprechen. Helfen und Hilfe bekommen. All das, im Rahmen des Schützenwesens.
Ich habe den Eindruck, dass wenn wir uns nicht wieder selbst motivieren, vieles verloren geht, dass so viele Jahrzehnte gebraucht hat, um zu entstehen. Die Kompanien werden kleiner, weil die Kameraden, die austreten, sich vernachlässigt fühlen. Aus ehrlichem Interesse mal wieder ein Kompaniemitglied anrufen und Fragen wie es ihm geht, scheint für viele so fremd zu sein, wie sich auch außerhalb der Versammlung zu treffen und was zu unternehmen. Ich appelliere an alle Mitglieder, sich wieder mehr einzubringen und vielleicht auch Schützenverein neu zu denken. Wir sollten keine Zeit absitzen. Wir sollten das Kompanieleben selbst gestalten. Der Hauptverein kann nur eine Hilfe sein, aber das wirkliche Schützenwesen, findet an der Basis statt.